Die Göttliche Ordnung

DIE GÖTTLICHE ORDNUNG (Official Trailer)

Réalisateur-trice 
Petra Volpe
Pays 
Suisse
Année 
2017
Année de sélection 
2018
Durée 
96 min
Langue(s) 
Allemand

Nora ist eine junge Hausfrau und Mutter, die 1971 mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem beschaulichen Schweizer Dorf lebt. Hier ist wenig von den gesellschaftlichen Umwälzungen der 68er-Bewegung zu spüren. Der Dorf- und Familienfrieden kommt jedoch gehörig ins Wanken, als Nora beginnt, sich für das Frauenstimmrecht einzusetzen...

«Die göttliche Ordnung» ist der erste Spielfilm über das Schweizer Frauenstimmrecht und dessen späte nationale Einführung 1971. Drehbuchautorin und Regisseurin Petra Volpe («Traumland», Drehbuch von «Heidi») nimmt das Publikum mit auf eine emotionale Reise in die ländliche Schweiz der 70er Jahre und diese bahnbrechende Zeit. «Die göttliche Ordnung» setzt all den Menschen ein Denkmal, die damals für gleiche politische Rechte gekämpft haben, sowie all jenen, die sich auch heute für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung engagieren.

Es gehört zu den Stärken dieses Films von Petra Volpe, dass er nicht über große Gesten erzählt – was die Schauspieler wunderbar zurückgenommen mittragen. Und es passt zum Thema, denn die absurd späte Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz war das Ergebnis vieler kleiner Schritte. Vielleicht wurde die Geschichte deshalb nie als Filmstoff adaptiert: Ein zäher, gesellschaftspolitischer Prozess, wie soll man den auf eine Leinwand bringen?

Wie der Kampf um das Frauenstimmrecht ausging, ist bekannt. Den Weg dahin zu verfolgen ist trotzdem aufregend. Dazu trägt die unaufdringlich authentische Ausstattung genauso bei wie das Schweizerdeutsch mit Untertiteln in der nicht synchronisierten Fassung. Beide vervollständigen das Gefühl, der Film spiele in einem Land, das sehr viel weiter von uns weg ist als die Schweiz, und in einer Zeit, die eher hundert denn sechsundvierzig Jahre vergangen ist. Das zeigt über das Thema des Films hinaus eines: Hinter gesellschaftliche Veränderungen, so zäh sie auch vonstattengehen, geht es keinen Schritt zurück. (von Julia Bähr, FAZ)